Cottbus-Chronik
1564
- Am 2. Januar 1564 weilt auf dem Schloss in Cottbus Kaiser Maximilian II. (1564-1576). Er war der einzige Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der Cottbus besuchte. Maximilian II. war befreundet mit dem Markgrafen Johann von Brandenburg-Küstrin, dem die Neumarkt und somit auch Cottbus gehörten. Im kaiserliche Tross, der von den Bürgern der Stadt beköstigt werden musste, werden etwa 1.000 Pferde gezählt. Bei dem vom hiesigen Amtshauptmann Berthold von Mandelsloh ausgerichteten Festessen werden fünf Rehe, sieben Wildschweine, ein Hase sowie 1½ Zentner Karpfen verzehrt, Bier und Wein sollen fässerweise geleert worden sein. Am folgenden Tag findet ein "Großer gewaltiger fürtrefflicher Landtag zu Lübben" statt, auf dem sich Kaiser Maximilian II. von den Ständen huldigen lässt.
- Am 24. März 1564 wird Peter Hosemann (Cnemiander) durch Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin das Privileg zur Eröffnung einer Apotheke in Cottbus erteilt. Die Löwenapotheke auf dem Cottbuser Altmarkt ist die älteste Cottbuser Apotheke. Cnemiander erhält zugleich die Anstellung als Stadtarzt für Cottbus. Er genoss die Befreiung von allen Steuern und das Recht zum Verkauf von Materialwaren und Gewürzen.
- Valentin Biber aus Cottbus wird am 2. Juni 1564 nach Schönberg (Kreis Görlitz) als Diakonus berufen. Er hat die Schule in Goldberg besucht, zwei Jahre in Wittenberg studiert, war dann zwei Jahre Lehrer in Ohlau und drei Jahre in Schlemnitz/Ungarn.
- Am 23. August 1564 wird Johann Mylius aus Cottbus, der 1 1/2 Jahre in Wittenberg studierte, als "wendischer Diakonus nach Cottbus" berufen.
- Johannes Krüger aus Cottbus, der Schulen in Cottbus und Magdeburg sowie die Universität in Wittenberg besuchte, zeitweilig Küster zu Messow war, wird durch Hans von Zabeltitz am 13. September 1564 als wendischer Prediger nach Ogrosen, Kreis Calau, berufen. Petrus Conradus geht von Calau nach Altdöbern, um das Evangelium "in lingua vandalica" zu lehren.
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