Cottbus-Chronik

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 1600  

1600

  • Am 3.September 1600 erleben die Cottbuser eine der größten Katastrophen der Stadt. Bei einem Brand wird fast der gesamte Ort in Schutt und Asche gelegt, nur 9 kleine Buden sollen den Brand überstanden haben. Die Kirchen werden zerstört, lediglich die Bibliothek der Oberkirche kann gerettet werden. Das halbe Schloß, das Rathaus mit dem Archiv, die Lateinschule an der Oberkirche und die Stadtmühle sowie ein Teil von Sandow und das Hospital fallen den Flammen zum Opfer. Das Feuer brach bei dem Ratsverwandten Martin Meurer in der Mühlenstraße aus, jedoch konnte sein Verschulden nicht nachgewiesen werden. Der Kurfürst unterstützte den Wiederaufbau der Stadt, indem er den Bürgern Bauholz zur Verfügung stellte, sie für fünf Jahre von Steuern befreite und das 1543 geliehene Kirchensilber zurückgab. In den folgenden Jahren wurden nicht nur die Wohnhäuser wieder aufgebaut, auch die zerstörten Kirchen und die beschädigten Bereiche der Stadtmauer wurden repariert. So erhielt z. B. der Münzturm 1603 ein neues Dach mit einer Wetterfahne und dem Cottbuser Stadtwappen, dem Krebs auf der Spitze. Nach dem Wiederaufbau des Rathauses ließ die Stadt bei dem Glockengießer Sebastian Preger in Frankfurt/Oder 1607 eine Glocke gießen. Später war diese die kleine Rathausglocke, die die Viertelstunden schlug. Aber auch in den folgenden Jahrzehnten wurden die Cottbuser immer wieder von Katastrophen heimgesucht. So ist aus dem Jahre {{chronik::1612}} eine Pest überliefert, der mehr als 1.000 Menschen zum Opfer fielen. Auch soll damals die Spree über die Ufer getreten sein und fürchterliche Überschwemmungen angerichtet haben. Wenige Jahre später, {{chronik::1615}}, wütete ein Feuer in Sandow, und brannte 55 Häuser nieder.
  • In der Schützengilde, die bereits 1441 erstmals erwähnt wird, zählt 114 Mitglieder, davon 17 Frauen.

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