Cottbus-Chronik
1618
- Bereits im Dreißigjährigen Krieg scheint die Befestigungsanlage nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entsprochen zu haben, denn am 26. Juni 1631 nahm Oberst Goetze mit etwa 2.500 kaiserlichen Kriegern die Stadt von der Westseite und plünderten sie, wobei elf Bürger getötet und sechs als Geiseln bis nach Prag verschleppt wurden. Die Zahl der wehrfähigen Bürger sank bis 1641 auf 150. Die Bündniswechsel der Regionsregenten während des Dreißigjährigen Krieges wirkten sich verheerend aus, die Lausitzen waren fast ständig Schlachtfelder.
- Der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg und Herzog von Preußen erlässt für Tuchmacher ein Privileg, welches 21 Paragraphen umfasst.
- In ganz Europa hatte man zwischen dem 19. November 1618 und dem 9. Dezember 1618 "einen schrecklichen Kometen gesehen, welcher im Zeichen des Skorpions gestanden und 30 Tage - soviel Tage wie der Krieg Jahre gedauert - zu sehen war. Er verglich sich mit einem Säbel und pflegte allezeit 1 Stunde nachmittags aufzugehen. Er war rot und blutfarben und hatte einen langen Schweif."
- Martin Krüger aus Cottbus erwirbt von Christoff von Kottwitz das Burglehen zu Cottbus.
- Den Landbewohnern wurde strengstens untersagt, Vieh an sächsische Fleischer zu verkaufen, sie mussten es erst den Cottbusern anbieten.
- Das Amt Sielow war an den Grafen Adam Schwarzenberg, den Minister des Kurfürsten von Brandenburg, verpfändet, er starb bereits 1641. Das Amt war seit dem 30. Juni 1618 an den General-Lieutenant Hans Kaspar von Klitzing auf Briesen und Brahmow verpfändet, da Hans C(K)aspar von Klitzing den Kurfürsten "6.608 Taler vorschoß".
- Der Festungskommandant von Peitz, Oberst von Trotha, berichtete im August, dass neun kaiserliche Regimenter unter Generalwachtmeister Joachim Ernst von Krockow von Zittau auf Spremberg marschierten und den Cottbuser Kreis bedrohten.
- General von Königsmarck hat am 06. September 1618 mit seinen Reitern in Sandow gelegen und "hat aus Unvorsichtigkeit auf Abende die Vorstadt angezündet, darüber auch die beyden Hospital Heuser, vorderst und hinterst in die Asche gelegt worden."
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