Cottbus-Chronik
1631
- Die Jahre des Krieges gehen an der Stadt nicht spurlos vorüber. Immer wechselnde Armeen besetzen und plündern die Stadt. Im Januar 1630 erleben die Cottbuser den Durchzug und die Einquartierung der Truppen des Oberst Kehr und im Sommer sind die schwedischen Truppen in der Stadt. Zu Beginn des Jahres 1631 zieht der kaiserliche Oberst Goetze durch den Cottbuser Kreis und hinterläßt eine Spur der Verwüstung. Am 26. Juni 1631 greift er mit seinen Soldaten die Stadt an und vertreibt den hier weilenden schwedischen Oberst Bock. Der Einnahme der Stadt folgt eine wüste Plünderung, der elf Bürger zum Opfer fallen. Da die Stadt die geforderte Kontribution in Höhe von 16.000 Thalern nicht aufbringen kann, werden 6 Geiseln verschleppt. Im September zieht Oberst Goetze erneut in Cottbus ein, und ein Jahr später, 1632, kommen kroatische Truppen. Weimarer Reiter und sächsische Truppen plündern ebenso wie die 7.000 Kroaten die Stadt und saugen die letzten Reserven der Stadt auf. Viele Häuser liegen brach, die Bewohner der Region haben Mühe, ihren Alltag zu fristen. Unmittelbar vor der Stadt, am Luckauer Tor, wird ein Kind von einem Bären zerrissen; auch Wölfe werden in der Umgebung gesichtet. Zwar werden auch in den folgenden Jahre immer wieder Einquartierungen und Truppendurchzüge vermeldet, z. B. 1634 von Sachsen und Kroaten, im Jahr darauf von brandenburger Soldaten, aber von größeren Schäden ist zu diesem Zeitpunkt kaum noch die Rede. Nach dem Friedensschluss zwischen Brandenburg und Sachsen sowie dem Kaiser gelten die Schweden nun als Feinde des Landes. Im Jahre {{chronik::1640}} ziehen schwedische Truppen unter General Stalhans in die Stadt ein, der ein Jahr später 34.190 Thaler Kontribution einfordert. Auch in den folgenden Jahren sind immer wieder kaiserliche oder schwedische Truppen in Cottbus. Über die schwedischen Soldaten klagten die Cottbuser, „daß ein so gahr gottloses und böses Volk noch niemals in Cottbus gewesen sei“. Erst 1652 verlassen letztere die Stadt und in einem Visitationsprotokoll wird dem Kurfürsten von Brandenburg über den Zustand seiner Besitzungen berichtet.
- Während der Pestepidemie 1631 brennt das Siechenhaus nieder, es befand sich auf dem St. Katharinenfriedhof.
- Am 14. Dezember 1631 predigt Bartholomäus Apitz, Conrektor der Stadtschule, in der Klosterkirche über die Güte Gottes durch die Sendung seines Sohnes.
- Es wird berichtet, dass Abr. Großmann Stuhlschreiber in Cottbus war, jedoch läßt in den Akten des Stadtarchivs sich der Name nicht finden.
Zurück