Cottbus-Chronik
1638
- In diesem Jahr wird in einer Verfügung festgelegt, dass in der Wendischen Kirche, der alten Klosterkirche, wendisch gepredigt wird. Dagegen wird in der Oberkirche die deutsche Sprache benutzt - schnell bürgert sich der Begriff "Deutsche Kirche" ein. Den landläufigen Namen "Oberkirche" erhält die Kirche St. Nikolai vermutlich erst im 18. Jahrhundert, weil sie nach der Reformation als Mutterkirche festgelegt wurde und die ehemalige Klosterkirche eine Filialkirche war.
- Am 04. Januar 1638 wird Hans Heinrich von Logau als Kriegskommissarius nach Cottbus berufen.
- Am 17. November 1638 entscheidet die Churfürstliche Brand-Commission: "Auf dem Leineweberhause zwischen Michel Töge und Georg Seidel ruhten 25 Taler Kapital aus dem großen Kasten und 22 Taler Hospitalgelder. Das Haus ist im Krieg durch die Soldaten ganz eingerissen worden und zur ledigen Stelle gemacht worden." Das Gewerk der Leineweber soll die Schuld übernehmen, da aber nur acht oder neun Meister in Cottbus ihr Handwerk betreiben, weigern sie sich. Die wüste Stelle wird deshalb als Entschädigung an die Kirche übergeben.
- In den Wäldern vor der Stadt haben sich Wölfe und Bären stark vermehrt. Vor dem Luckauischen Tor soll ein Kind von einem Bären zerrissen worden sein.
- Es wird angeordnet, dass sich der Küster mehr um die Oberkirche kümmern solle. Überliefert ist, dass der "Gotteskasten" bestohlen wurde, in dem die Diebe das Geld mittels Pechruten aus dem Opferkasten zogen.
- Der Preis für 1 Cottbuser Scheffel Weizen beträgt 84 Taler, Hafer ist ca. 2/3 billiger.
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