Cottbus-Chronik
1652
- Der Dreißigjährige Krieg liegt gerade drei Jahre zurück, in Cottbus aber sind immer noch schwedische Truppen einquartiert.
- 23. März 1652 Auf Anordnung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm wird eine Visitation in seinen Ländereien durchgeführt. Verantwortlich für den Kreis und die Stadt Cottbus sind der hiesige Amtshauptmann von Grüneberg und sein Sekretär Carl Magnus. Im Cottbuser Land werden 116 Dörfer aufgelistet, in denen 10.279 Menschen leben. Insgesamt gibt es im Kreisgebiet (ohne die beiden Städte Cottbus und Peitz) 2.767 Wohnstellen, von denen 454 wüst liegen. Gezählt werden auch die Tiere, verzeichnet sind 1.417 Pferde und 9.198 Rinder. In der Stadt Cottbus leben etwa 1.300 Menschen, es werden nur noch 292 Feuerstellen gezählt. Von den Cottbusern besitzen lediglich 243 Bürgerrechte, damit waren im Dreißigjährigen Krieg mehr als die Hälfte der Cottbuser Bürger verstorben oder aus der Stadt vertrieben. Die Protokolle zählen auch die verschiedenen Berufe der Cottbuser auf, am häufigsten vertreten sind Tuchmacher, Schuster, Schneider, Bäcker und Fleischer.
- In einer Schuldverschreibung wird ein Cottbuser Judengässle erwähnt. Dies läßt vermuten, daß bereits einige wenige Menschen jüdischen Glaubens wieder in Cottbus lebten.
- In einem Revers bestätigt der Brandenburger Kurfürst weiterhin die Leibeigenschaft.
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