Cottbus-Chronik
1661
- Für die Cottbuser Oberkirche fertigt der Torgauer Bildhauer Andreas Schultze einen neuen Hochaltar an und erhält als Lohn 881 Thaler. Der elf Meter hohe Altar ist aus Sandstein, den dreigeschossigen Aufbau zieren Szenen und Figuren aus dem Leben Christi. Im Mittelpunkt des bedeutenden Kunstwerkes ist die Auferstehung Jesu Christi von den Toten dargestellt. Während die Geburt Jesu Christi zur Weihnachtszeit in dem unteren Bereich des Altars dargestellt wird, findet sich die Passion Jesu an die Seiten gerückt. Im Zentrum des Altars steht somit der lebende Jesus Christus. Die Begegnung zwischen Maria Magdalena und dem wieder auferstandenen Heiland am Ostermorgen findet ihre Ergänzung mit zwei alttestamentarischen Szenen: Nach drei Tagen kommt Jonas aus dem Bauch des Walfisches frei und Simson erwürgt den Löwen, womit das Gute über das Böse siegt. Nach oben wird der Altar durch ein Dreieck abgeschlossen, hier ist die Dreieinigkeit Gottes dargestellt: Christus als Herr der Welt, Gott-Vater und der Heilige Geist in Gestalt einer Taube. Dieses bedeutende Œuvre hat die Jahrhunderte überstanden, Stadtbrände hinterließen ihre Spuren an der Kirche ebenso wie die Kriege des vergangen Jahrhunderts, vor den Zerstörungen während des 2. Weltkrieges wurde der Altar nur durch Einmauern geschützt.
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