Cottbus-Chronik

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 1685  

1685

  • In diesem Jahr ist Georg Ermel gestorben. Der Pfarrer ist zwischen 1633 und 1644 Lehrer an den Schulen in Cottbus, Calau und Peitz. Danach wird er Diakon und 1658 Archidiakon an der Wendischen Kirche in Cottbus. Um 1650 entwickelt er die erste sorbische Fibel für eine Stadtschule (“Kalawske ABC Kniglicki“). Das Lesebuch wird in Calau 1669 trotz Protesten der Bürgerschaft und des Calauer Superintendenten gemäß einer landesweiten Germanisierungsanordnung von 1668 auf Anordnung des Lübbener Oberkonsistoriums verboten und eingezogen. Bisher ist kein erhaltenes Exemplar bekannt.
  • Der Amtsnachfolger des Johann Burscher Johann Schander lebt bis 1689 nicht im Madlower Pfarrhaus, sondern war Eigen-tümer eines "nahrhaften Bierhauses" in der Sandowschen gasse "so blieb er da wohnen". Er vermietete dafür das Madlower Pfarrhaus.
  • Am 29. Februar 1685 wird in Werben bei Osterburg Dr. Albert Fritze geboren. Er ist von 1680 bis zu seinem Tod am 26. März 1697 Bürgermeister in Cottbus. In dieser Zeit erhält die Oberkirche ihre barocke Turmhaube, die hölzerne Sandower Brücke wird erneuert und das Rathaus erhält einen Turm.
  • Kurfürst Friedrich Wilhelm erlässt am 30. Oktober 1685 den „Kommissions-Rezeß“. Mit ihm will er den Wiederaufbau nach Krieg und Stadtbrand beschleunigen, noch immer liegen etwa 200 Grundstücke in Cottbus wüst. Den Handwerkern wird die Niederlassung in der Stadt erleichtert, so wird z. B. das Meistergeld drastisch gesenkt, die Anfertigung kostbarer, aber teurer Meisterstücke untersagt und auch der Meisterschmaus begrenzt.

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