Cottbus-Chronik
1712
- In den Cottbuser Ratsrechnungen dieses Jahres findet sich die Zahlung für einen Auftrag an den Drucker Johann Gottlieb Richter zur Herstellung und Herausgabe der Gesinde-Patente. Damit erhält die "Schwarze Kunst" der Drucker auch in Cottbus Einzug. Richter begnügt sich zunächst mit dem Druck und Vertrieb von Bibeln, Gesangbüchern und Kalendern sowie Formularen und Bekanntmachungen des Magistrats.
- Mit der neu eingeführten Bierordnung beginnt das "Reihum-Brauen" in Cottbus.
- Von 1712 bis 1718 wird das Haus Gertraudtenstraße 1 als Superintendentur neu erbaut. Der alte Bau war als Fachwerkhaus errichtet worden. Hier hatte Inspektor Johann Wittscheibe seine Wohnung.
- Nachdem über Jahrhunderte keine Juden in Cottbus ansässig waren, versuchen einige Juden ein Schutzprivileg für Cottbus zu erhalten. Dieses wird auf Grund des Einspruchs des Magistrates nicht bewilligt.
- In der Postordnung vom 10. August 1712 wird festgelegt, dass Briefe zu versiegeln sind. Die Petschaft muss deutlich erkennbar sein. Die Postsachen sind dem Postmeister eigenhändig im Parterrezimmer seines Privathauses auszuliefern und werden von diesem in das Postannahmebuch eingetragen. Das Porto wird in der Regel vom Empfänger gezahlt. Für einen Brief von Cottbus nach Bremen musse ein Betrag von 4 Groschen und 6 Pfennig bezahlt werden. Nach England kostete ein Brief 6 Groschen, nach Italien sogar 8 Groschen.
- In diesem Jahr wird erstmals in Cottbus von Gustav Kniepf Korn gebrannt.
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