Cottbus-Chronik
1716
- Ersterwähnung des Gasthofes „Weißes Roß" an der späteren Ecke Roßstraße und Berliner Straße. Das kleine Haus muss 1899 einem großen Hotelbau weichen.
- Der Madlower Pfarrer Jacob Krüger zieht wieder in das Madlower Pfarrhaus ein, allerdings erweist sich der alte Lehmbau als einsturzgefährdet.
- In Leipzig gründen sorbische Studenten die „ Lausitzische Predigergesellschaft".
- Die „Bastei" am Spremberger Tor wird – nachdem sie als Befestigungsanlage ihre Bedeutung verloren hat – bis 1720 als öffentliche Malzdarre ausgebaut, aber nur wenig genutzt.
- Konrektor Ernst Gottfried Gensischer, der 1715 an der Cottbuser Lateinschule sein Amt antritt, fordert am 21. März 1716 in einem Schreiben an den König „dem elendigen Zustand der Cottbusischen Schulen, da sie in extremis lieget, aufzuhelfen". Daraufhin folgt am 18. April 1716 die königliche Order an den Inspektor Loskan, die Cottbuser Schule zu visitieren.
- Der König von Preußen erlässt am 23. März 1716 ein Wollprivileg für Cottbus.
- Während des Cottbuser Jahrmarktes am 20. April 1716 „erleichtern" mehrere Diebe, die sich in der Luckauer Vorstadt einlogiert hatten, die Wohnungen der Marktbesucher und „practizierten den Leuten das Geld aus den Schubläden weg". Die Diebe können sich aber über die Beute nicht einigen. Vor dem Luckauer Tor duellieren sich zwei, einer wird getötet und später auf dem Schindacker begraben. Den anderen gelingt die Flucht.
- Gottlieb Fabricius stirbt am 31. Dezember 1716 als Superintendent in Cottbus, vorher war er in Kahren und Peitz tätig. Geboren wurde er 1681. Er gibt 1706 den „kleinen Katechismus" von Martin Luther und 1709 das „Neue Testament" in niedersorbischer Sprache heraus.
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