Cottbus-Chronik

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 1718  

1718

  • Schon seit einiger Zeit hatte die Stadtbefestigung ihre militärische Funktion verloren. Nun erfuhren die Wallanlagen eine neue Nutzung, die preußischen Autarkiebestrebungen brachten auch nach Cottbus die Seidenraupenzucht. In diesem Jahr wurden die ersten 1.200 Maulbeerbäume zu Lasten der Cottbuser Kämmereikasse auf den hiesigen Wallanlagen gepflanzt. Zwar folgten bald weitere Pflanzungen, aber der Erfolg der Seidenraupenzucht blieb aus und in der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Zucht eingestellt und es erfolgt erneut eine Umgestaltung der Anlagen an den Stadtmauern.
  • Für Cottbus wird ein Schulmeister erwähnt.
  • Ein Feld–Catastram zählte unter den Äckern auch die Cottbuser Weinberge auf, "davon aber weder Stock noch Stiel von Weinbergen, sondern nur Ackerfeld zu sehen". "Zwischen den Ostrischen Gärten und der Domatischen Hütung" liegen danach Weinberge von Emanuel Pyra und der "Krügersche Weinberg".
  • In diesem Jahr erschien aus der Druckerei Andreas Richter in Cottbus, herausgegeben vom Konrektor der Cottbuser Lateinschule, eine Gedenkschrift auf Martin Luther.
  • Ende 1718 gab es im Kreis Cottbus 1.081 Bauern, 996 Gärtner, 386 Büdner und 41 Hausleute.
  • Die Kriegsmetze wurde am 1. Januar 1718 durch eine Geldrente abgelöst.
  • Mit dem Edikt vom 28. Februar 1718 für Brandenburg-Preußen wurde die Ausbildung der Mediziner geregelt, danach sollten "Apotheker, Chirurgi, Bader und Hebammen jedesmahl vorher examiniret werden".
  • Das Edikt vom 31. März 1718 für Brandenburg-Preußen "Wegen Abstellung Des Voll-Sauffens und Gesundheits-Trinkens." ist gegen den Mißbrauch des Alkohols gerichtet.
  • Friedrich Wilhelm l. bestimmte am 14. April 1718 eine Kommission zur Untersuchung des Kontributionswesens der Neumark. Die Steuerbelastung soll nun nicht nach der Hufezahl sondern der Ertragsfähigkeit des Bodens erfolgen. Am 3. Mai 1718 begann die Kommission mit ihrer Tätigkeit in Schivelbein. Als letzter Kreis kam Cottbus an die Reihe. Vom 31. Dezember 1718 bis zum 17. Februar 1719 wurden nacheinander an alle Wochentagen die Besitzer und Gemeindeangehörigen der einzelnen Dörfer (insgesamt 119) des "alten" Cottbuser Kreises zur Vernehmung nach Cottbus geladen, um die Hufen, die Besitzer, die Bauern, die Aussaat, den Jahresertrag, den Viehstand u.a. zu ermitteln.

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