Cottbus-Chronik
1726
- Es wird mit der planmäßigen Anlage der Neustadt begonnen. Dies ist die erste Erweiterung der Stadt Cottbus außerhalb der Stadtmauern. Friedrich Wilhelm I. beauftragte den Berliner Oberbaudirektor Gerlach mit den Planungen der Wohn- und Arbeitsgebäude für Tuchmacher, Leineweber, Loh- und Weißgerber. 1733 wird dann auch ein eigenes Tor in der Stadtmauer für die Bewohner der Neustadt gebrochen, das Neustädter Tor sicherte einen direkten Zugang zu den neuen Häusern. Noch heute erinnert der Straßenzug zwischen Burgstraße und Brandenburger Platz mit seinem Namen „Am Neustädter Tor“ an das {{chronik::1872}} abgetragenen Tor. Zehn Jahre später, um 1743 sind ca. 20 Häuser fertiggestellt und bezogen. Schon etwas eher waren in den Häusern am Mühlgraben Gerber angesiedelt worden. Es sollten jedoch noch einige Jahre vergehen, ehe alle Stellen im Gebiet zwischen dem heutigen Ostrower Damm, dem Brandenburger Platz und der Franz-Mehring-Straße bebaut waren.
- Aus Sachsen übersiedelte Johann Michael Kühn, der hier die erste „stehende" Buchdruckerei einrichtete. Er druckt auch Bücher in wendischer Sprache.
- Vom Tuchmachergewerbe kündete damals ein in Kupfer getriebenes Innungswappen.
- Am Cottbuser Lyzeum (dem späteren Gymnasium) ist M. Levin Kagel als Konrektor tätig. Zuvor hielt er in Halle öffentliche Vorlesungen.
- Am 8. und 9. Mai 1726 wird eine freie Schlosserinnung zu Cottbus gegründet.
- Am 8. Juli 1726 verschmelzen die beiden Zünfte der Tuchscherer und Tuchbereiter hier in der Stadt.
- Am 7. Dezember 1726 verbietet der Preußenkönig in einem Edict das „Tragen von Holzschuhen", um das Schuhmachergewerbe zu fördern.
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