Cottbus-Chronik

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 1737  

1737

  • Von den im Jahr {{chronik::1701}} eingewanderten Hugenotten haben bis zu diesem Jahr 28 Männer bereits zehn Cottbuser Frauen geheiratet.
  • In Halle erscheint das Epos "Der Tempel der wahren Dichtkunst" von Immanuel Ludwig Pyra. Er wurde {{chronik::1715}} in Cottbus geboren, studierte an der Universität Halle und ging später als Lehrer nach Berlin. Pyra stirbt {{chronik::1744}}, sein Epos wird 1749 und 1885 erneut aufgelegt.
  • In diesem Jahr wird die spätere Gaststätte "Erichs Bier-Haus" gegründet. Vor den Toren der Stadt eröffnet ferner eine Frau Krause den Gasthof "Weiße Taube".
  • In der Stadt soll am 09. Februar 1737 für das Golzsche Infanterie-Regiment eine besondere Rekrutierung stattfinden, aber die meisten jungen Männer sind davor geflohen. Lediglich 27 Männer werden aus ihren Häusern geholt.
  • Am 13. Juni 1737 übernimmt Otto Eberhard Olse die Funktion des Konrektors im Cottbuser Lyzeum. Er hat vorher 6 Jahre an den Frankeschen Stiftungen in Halle gewirkt. Olse ist ein vortrefflicher Mathematiker und versucht den Unterricht im realistischen Sinne zu gestalten. Er begründet den Matheunterricht am Cottbuser Lyzeum, gerät aber in Folge der Ausschaltung Rektor Hagels mit diesem in Konflikt, was seine Arbeit stark behinderte.
  • In einem Bericht an die Neumärkische Kammer vom 17. Juli 1737 wird mitgeteilt, dass es in der Stadt Cottbus noch drei "wüste" Stellen gibt, aber 24 Häuser schon wieder baufällig sind. In der Stadt sind 18, in der Neustadt 12 Häuser im Bau und bis {{chronik::1740}} sollen 16 weitere Häuser gebaut werden.
  • Während seiner Reise nach Sachsen übergeben die Cottbuser dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. am 06. November 1737 eine Bittschrift wegen fehlendem Brotkorns. Der Überlieferung nach "ist eine sehr große Theuerung von allem, besonders des Getreides, gewesen, und hat ein Scheffel Korn vor der Ernte gegolten 18,20 bis 24 Fl." Die fortschreitende Teuerung durch Verschlechterung der Münze und der Mangel an Lebensmitteln entstanden, weil sich die Bauern weigerten, Produkte für entwertetes Geld zu verkaufen. Folglich herrscht eine große Hungersnot in Cottbus.

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