Cottbus-Chronik
1764
- Magister Johann Ludwig Wille übersetzt das Buch "Sirach" aus dem Alten Testament ins Niedersorbische und lässt es drucken.
- In Cottbus gibt es schon 19 Handelshäuser. Diese "Materialisten" betreiben vornehmlich den Großhandel und erfreuten sich in der gesamten Niederlausitz einer großen Kundschaft. Gehandelt werden vorwiegend Getreide und nordische Produkte, Heringe, Tran, russischer Talg, Leinsaat, Hanf und Stockfische. Die Waren werden insbesondere nach Sachsen und Österreich geliefert. Es wird berichtet, dass der Senator Schmidt einen Jahresumsatz von 12.000 Talern hat. Er und die Kaufleute Ohnesorge, Schemel und Keyling erlangen durch den Materialwarenhandel ansehnlichen Wohlstand.
- In einem Edikt gestattet der preußische König Friedrich II., dass die Cottbuser Tuchfabriken auch Wollmärkte errichten dürfen. Er legt zugleich fest, dass nur saubere Wolle verkauft werden darf.
- In Arnswald (Neumark) wird Carl Christian Schmalfuß, der Vater des in Cottbus geborenen Friedrich August Schmalfuß, am 06. September 1764 geboren. Er heiratete {{chronik::1790}} in Eichow Dorothea Zachau (1760-1831). Zuvor studiert er an der Dresdener Kunstakademie. Seit 1812 ist er in Straupitz für Christoph Ernst Freiherr von Houwald tätig. Er verstirbt {{chronik::1833}}.
- Der Chirurgus Johann George Binner ist seit dem 15. September 1764 bis zum Jahre 1770 Pächter des "Rathauskellers".
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