Cottbus-Chronik

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 1785  

1785

  • In diesem Jahr stirbt Johann Ludwig Köhler, dessen Geburtsjahr unbekannt ist. Er war zwischen 1763 und 1785 Bürgermeister in Cottbus und wesentlich am Bau von Sachsendorf
  • Abschluss der Bauarbeiten an der Kolonie Sachsendorf. Neben 32 Doppelhäusern für die Tuchmachern, Wollspinnern und Leinewebern gab es vier öffentliche Brunnen, drei Gemeindebacköfen sowie die erforderlichen Feuerlöschgeräte, z. B. drei Wasserkugeln und Feuerhaken. Die Siedlung wurde auch als "Knorawa" (Hungerdorf) bezeichnet. Als Schulze wird Johann Karl Kupke am 27. Juni 1785 eingesetzt, er erhielt die Schankgerechtigkeit für sein Haus: Das Bier und den Branntwein bezog er aus Cottbus, je Tonne Bier musste er 2 Pfennige Zapfgeld zahlen.
  • Der Cottbuser Arzt und Bürgermeister Dr. Johann Friedrich Beuch schrieb bereits um 1740 sein „Urbarium nebst einigen historischen Nachrichten von der Stadt Cottbus". 1785 wurde es von Johann Bernoulli zum Druck befördert.
  • Von den insgesamt 5.796 Einwohnern der Stadt und ihren Vorstädten sind 538 Personen in der Textilindustrie tätig. Weiterhin werden 15 Bäckermeister mit 13 Gesellen und 3 Lehrlingen aufgezählt es gibt noch 10 Nadelmeister und 1 Gesellen und in der Beutler-Innung sind 5 Meister, 6 Gesellen und 4 Lehrlinge.
  • An der Oberkirche wirkte bis 1809 Christian Zacharias Schmidt als Superintendent.
  • Am 6. Juli 1785 wird Friedrich August Pischon in Cottbus geboren. Zunächst war er als Prediger und Lehrer in Berlin tätig, 1827 wird er Diakon und 1832 Archidiakon an der St. Nikolai und an der Klosterkirche in Cottbus. 1841 ist er als promovierter Theologie wieder an der Berliner Universität tätig. Er verfasste zahlreiche historische und literaturtheoretische Werke.
  • Am 30. Oktober wird in Muskau Hermann Fürst von Pückler-Muskau geboren. Der Landschaftsgärtner und Schriftsteller begann 1811 den Park in Muskau zu gestalten. Seine reisen führten in durch ganz Europa, 1834 bis 1840 auch nach Afrika und Ägypten. Er wurde 1822 in den Fürstenstand erhoben und war mit der Tochter des Fürsten Hardenberg >verheiratet. Nach dem Verkauf der Standesherrschaft Muskau nahm er 1845 seinen Wohnsitz in Branitz und gestaltete hier eine Parkanlage, die bis heute zu den bedeutendsten Landschaftsparks zählt. In seinen Büchern beschreibt er seine Reisen und beschreibt die politische Welt seiner Zeit. Pückler stirbt am 4. Februar 1871 auf seien Schloss in Branitz.
  • Johann Georg Zwar wird am 6. Oktober 1785 in Hänchen bei Cottbus geboren. Der Sohn eines Lehrers wird nach seinem Studium Pfarrer in Stradow. Hier verfasst er das erste „Niederlausbitzisch-Wendisch-Deutsche Handwörterbuch", welches 1847 postum von seinem Sohn Johann Carl Friedrich (1818-1884) herausgegeben wurde. Zwar stirbt am 19. Juli 1844 in Stradow bei Spremberg.

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