Cottbus-Chronik

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 1787  

1787

  • Maurermeister Untelmann und Zimmermeister Schultze errichten das Haus Kreuzgasse 6. Dieses und die benachbarten Gebäude Sandower Straße 6 und 7 werden später als die "Drei Gleichen" bekannt, da ihre Fassaden sehr ähnlich gestaltet sind. Das Haus Sandower Straße 7 hat seit 1756 eine goldene Kugel auf dem Staffelgiebel, war Kornbrennerei und Gaststätte. Später führt hier Bäckermeister Kästner sein Geschäft. Die Häuser müssen um 1988 wegen Baufälligkeit abgerissen werden und die Volks- und Raiffeisenbank errichtet hier einen Gebäudekomplex, dessen Fassade sich an die historischen Vorbilder anlehnt.
  • In der Stadt werden ca. 1.000 Maulbeerbäume gepflanzt.
  • Es leben insgesamt 17 Menschen jüdischen Glaubens in Cottbus. Im "Neuen Lausitzer Magazin" gibt Christian Carl Gulde eine "Topographische Beschreibung der Stadt Cottbus" sowie eine "Historisch-geographisch-statistische Beschreibung der Herrschaft Cottbus". Gulde schreibt, dass "schon seit altersher Juden in größerer Zahl" in Cottbus leben und verweist auf eine "Judengasse" in der Nähe des Neumarktes.
  • In Cottbus kommt es beim "Zampern" zu einer Rauferei zwischen zugereisten und einheimischen Tuchmachergesellen. Die Beteiligten werden mit 24-stündigen Arrest bestraft. Das "Zampern" wurde für alle Zeit untersagt.
  • Jährlich werden in der Stadt 263,5 Eimer Wein gekeltert. So vermeldet der Magistrat es der Neumärkischen Regierung.
  • In einem Manuskript vom 10. März 1787 über den Schlossberg bei Burg wird berichtet, daß der Kaper Natusch seinen Acker auf dem Schloßberge Erde von dort heruntergeworfen hatte. Dabei kamen zahlreiche Scherben zu Tage, mit denen man eine Stelle in "Schreiberschen Garten" ausfüllen wollte.
  • Einige der in Cottbus stationierten Soldaten beschweren sich über feuchtes und unausgebackenes Brot.
  • Rektor J.D. Kraemer wird am 24. Juni 1787 in sein Amt in Cottbus eingeführt. Er war vorher "Informator" in Redack. Bald tritt er für eine Teilung des Lyzeums in eine Gelehrten- und eine Realschule ein. Er schreibt "über einige Mängel der Einrichtung der Cottbusischen Schule".
  • Johann Christian Gottfried Bolzenthal wird am 23. September 1787 in sein Amt als Archidiakon in Cottbus eingeführt. Königin Friederike Luise, die Gattin des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II., empfiehlt Bolzenthal dem Cottbuser Magistrat. Er übt dieses Amt bis 1842 aus.

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