Cottbus-Chronik

Zurück

 1809  

1809

  • Durch die sächsische Regierung wird Johann Christian Bolzenthal in das Amt des Superintendenten berufen. Der 1760 geborene Bolzenthal wurde bereits 1783 in das Amt als Archediakon an der Cottbuser Oberkirche eingeführt. Er wird bis zu seinem Tod 1842 als Seelsorger in Cottbus an den beiden Kirchen tätig sein und die Schulangelegenheiten mitbetreuen.
  • In Brunschwig am Berge werden 762 Einwohner mit 134 Feuerstellen gezählt. Es gibt u. a. 8 Halbbauern, 73 Kossäten, 22 Büdner, 20 Tagelöhner, 2 Zimmerleute und 17 Leineweber.
  • Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Christian Ernst Wilcke kommissarisch die Verwaltung der Poststelle in Cottbus für zwei Jahre.
  • In Madlow stirbt am 25. Februar 1809 der Theologe und Historiker Friedrich Theophilus Lademann. Geboren wurde er um 1732 in Sternberg. Der Sohn eines Pfarrers studierte Theologie in Halle/Saale und ist zwischen 1754 und 1756 Gymnasiallehrer in Cottbus. Seit 1756 wirkt er als Prediger an der Madlower Kirche bis 1808. Mit seinen zahlreichen Publikationen zur Geschichte der Stadt, der Sorben (Wenden) und der Niederlausitz gilt Lademann als einer der bedeutendsten Historiker seiner Zeit.
  • Am 14. März 1809 teilen die Cottbuser Bäcker dem Cottbuser Magistrat mit, daß sie auf Grund der gestiegenen Preise keine Ostersemmeln backen werden. Dies wird vom Magistrat abgewiesen und so setzen die Bäcker diese Tradition weiter fort, weil "der Landmann" an den Kauf der Ostersemmeln in Cottbus gewöhnt sei".
  • Am 6. April 1809 kommt es auf Grund des weiteren Verfalls des preußischen Geldes in der Stadt erneut zu Unruhen. Deshalb wird am 17. Mai 1809 durch ein Regulativ eine außerordentliche Polizei begründet. Den Wachdienst übernehmen die Mitglieder der Schützengilde und die Angehörigen des jüngeren Bürgertums.
  • Am 26. August 1809 wird Constantin von Alvensleben geboren. Der preußische General führte sowohl im Krieg gegen Österreich 1866 als auch im Krieg gegen Frankreich 1870/71 größere Verbände. Das in Cottbus stationierte Infanterieregiment Nr. 52 erhielt zwei Tage nach Alvenslebens Tod am 23. Februar 1892 seinen Namen, der erst 1993 auf den 1885/86 errichteten Kasernenkomplex überging.

Zurück