Cottbus-Chronik

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 1810  

1810

  • Erstmals wird die Wilhelmsmühle als "Loh- und Walkmühle" genannt. Besitzer ist Carl August Warschan.
  • Der Registrator, Stuhlschreiber und Controlleur der städtische Kassen Christian Gottlieb Eduard Weber ist in der Stadt als Angestellter des Magistrats tätig.
  • In Cottbus ist Ferdinand Köhler als 2. Bürgermeister tätig.
  • Als Konkurrent zu Elias Toussaint stellte der bis dahin in Leipzig ansässige Konditor August Heinchen beim sächsischen König den Antrag, eine zweite Konditorei in Cottbus zu eröffnen, der Antrag wurde von der sächsischen Verwaltung der Niederlausitz abgelehnt.
  • Elia Toussaint übergibt sein Geschäft an seinen Sohn Anton Christian Toussaint.
  • Am 15. Oktober 1810 unternimmt Carl Friedrich Claudius eine ersten Versuch, einen Luftballon steigen zu lassen. Der unbenannte „Luftball" macht sich selbstständig und landet bei Düben in der Nähe von Leipzig. Claudius wurde 1676 in Cottbus geboren, nach seiner Lehre eröffnete er 1783 in Cottbus eine Garnweberei. Er stellt als erster Wachstuche her und eröffnet 1806 seine Fabrik „Vor dem Spremberger Thore" und unterhält eine Niederlassung in Berlin. In dieser Zeit beginnt er mit den Experimenten mit geflügelten und mit Lenk-Schirmen bespannten Wachstuchballons in Berlin. Am 5. Mai 1811 unternimmt Claudius Ballonfernfahrt über 100 km von der Berliner Tierarztschule über Schwedt nach Gartz bei Stettin, wo ihn ein Sturm zur Notlandung zwang. Als erfolgreicher Wachstuchfabrikant konnte er 1816 nach dem Tode des Generalfeldmarschalls von Möllendorf dessen Landhaus mit Park in Berlin-Lichtenberg erwerben und dort eine neue Wachstuchfabrik errichten, die 500 Arbeiter beschäftigte. Claudius stirbt am 16. Juni 1850 in Berlin.
  • Ratszimmermeister Johann Georg Ecker (1764 - 1844) macht am 20. Dezember 1810 einen "Anschlag zur Abtragung des alten Thurms an dem Spremberger Turm" in Höhe von etwa 55 Thalern. Die Holzkonstruktion war vollkommen beschädigt und das Mauerwerk des Turmes war ebenfalls desolat.

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