Cottbus-Chronik

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 1828  

1828

  • Herausgabe der "Briefe eines Verstorbenen" in Stuttgart durch Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Pückler, der zwischen 1785 und 1871 lebte, schuf die Parkanlagen in Muskau und Branitz. Von seine Reisen nach England (1826 bis 1828) und in den Orient (1830 bis 1836) berichtete er in zahlreichen Büchern, die ihn seinerzeit zu einem viel gelesenen Autoren machten. In den „Briefen eines Verstorbenen" beschreibt er nicht nur die Landschaften in England, Wales und Irland, sondern er schildert auch die Menschen und die Veränderungen durch die aufkommende Industrialisierung.
  • Moses Heinemann muß seine 1826 eröffnete Buchhandlung schließen. er hatte versucht, hier auch eine Leihbücherei und einen Lesezirkel zu betreiben. Fünf Jahre, 1833, später bewirbt sich Eduard Meyer aus Hamburg um die Konzession für eine Buchhandlung und Leihbücherei. es sollten jedoch noch Jahrzehnte vergehen, 1899 gab es in der Stadt lediglich vier Leihbibliotheken und erst im Jahre 1925 wurde die Städtische Bücherei eröffnet
  • Im gleichen Jahr wird die Buchhandlung mit der angeschlossenen Leihbibliothek und einem "Journal- und Lesezirkel" nach dem Tod von Obermedizinalassessor Dr. Ch. Gottfried Flittner an den Apotheker Ludwig Bertrand, der 1826 die Apothekengerechtigkeit für die Adlerapotheke übernommen hatte und diese 1839 an Friedrich Wilhelm Pusch abtrat.
  • Der 1798 in Cottbus geborene Carl Blechen erregte auf der Berliner Ausstellung mit seinem Bild "Sommerlager in den Müggelbergen" Aufsehen. Das Bild wird von der Akademie angekauft, dies ist eine der wenigen öffentlichen Ehrungen, die der Maler erlebt. Nach seiner Schulzeit verließ er Cottbus. Bevor er 1831 als Professor für Landschaftsmalerei an die Akademie der Küste berufen wurde, studierte er die Malerei und unternahm verschiedene Reisen. Immer wieder faszinierte er mit seinen Arbeiten, jedoch starb er bereits 1840 nach einer längeren Krankheit. Seine Bilder gerieten bald in Vergessenheit und wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wieder entdeckt. Das Verdienst der Stadt Cottbus besteht im Aufbau einer Sammlung mit Arbeiten von Carl Blechen und seinen Zeitgenossen. Im Jahre 1913 stellt die Stadt erstmalig Gelder für den Ankauf seiner Bilder zur Verfügung und heute befindet sich im Schloß Branitz eine der bedeutendsten Sammlung des Künstlers.
  • In der Stadt lebten damals 7.905 Einwohner. es gab nur 43 jüdische Bürger, von ihnen waren 11 schulfähige Kinder. Zwar hatte die erste Dampfmaschine bereits Einzug in der hiesigen Tuchfabrikation gefunden, noch aber war Cottbus ein kleines Ackerbürgerstädtchen.
  • Zu den 7 ordentlichen Lehrern, 3 Oberlehrern und 4 Unterlehrern werden 2 außerordentliche Gehilfen für den Schreibunterricht am Cottbuser Gymnasium angestellt. Das alte Lyzeum hatte erst 1820 den Status eines Gymnasiums erhalten und führte seitdem den Namen „Friedrich-Wilhelms-Gymnasium".
  • Die königliche Regierung in Frankfurt lehnt am 25. Juni 1828 den ersten Statutenentwurf für die Cottbuser Sparkasse ab. Nachdem jedoch zwischen 1828 und 1829 dreißig Cottbuser Bürger die Garantie für die zu erwartenden Einlagen der neuen Sparkasse erklärt hatten, konnte diese zum 1. Januar 1830 ihren Geschäftsbetrieb eröffnen. Sie ist eine der ältesten Sparkassen der Region, ihre Gründung war wesentlich getragen vom Verantwortungsgefühl, den Umgang mit Geld allen Cottbusern seiner Zeit zu ermöglichen.

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