Cottbus-Chronik

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 1857  

1857

  • Es erfolgt die Gründung der "Weiß- und Braunbierbrauerei" und Gottwalds Gaststätte in der Forster Straße 134. Auch die Wilhelmsmühle wird von Wilhelm Marschan begründet.
  • Es wurde mit dem Bau des Zentralgefängnisses Cottbus in der Bellevuestraße 31a begonnen.
  • Der Lehrer am hiesigen Gymnasium Carl Christian Dahle gab in Cottbus ein „Kleines Lehrbuch zur leichten Erlernung der niederlausitzisch-wendischen Sprache" heraus.
  • Aus diesem Jahr ist die früheste Nachricht vom „Rummel" bei dem „mechanisches Spielwerk" aufgestellt wurde, überliefert.
  • Der Fabrikbesitzer aus Guben Samuel Schlief und der Mauermeister aus Cottbus Julius Dreifert treten als Schürfer nach Braunkohle in den Fluren von Groß Gaglow auf.
  • Am 8. Mai 1857 erhält Hermann Fürst von Pückler-Muskau die Ehrenbürgerschaft der Stadt Cottbus verliehen.
  • Am 20. Mai 1857 wird ein „Circular" in Umlauf gebracht, in dem zum Bau der „Preußischen Ost-West-Bahn von Halle nach Sorau über ... Torgau ... Finsterwalde , Alt Döbern, Drebkau, Cottbus, Forst und Triebel" aufgerufen wird.
  • Am 6. Juni 1857 verkauft Anton Heinrich Klamroth die Löwenapotheke an Carl Friedrich Franz Hermann für 51.000 Taler.
  • Bei der Anlage eines Brunnens in der Cockerillschen Spinnerei wird der Schloßberg erstmals näher untersucht.
  • Am 23. August 1857 brennt es auf dem Schloßberg! In der Cockerillschen Fabrik, die allerdings am 31. Januar 1852 durch Herrn von Bothmer an den Rittergutsbesitzer von Seidel verkauft wurde, bricht ein verheerendes Feuer aus. Neben den Fabrikanlagen nutzte seit dem Juli 1853 die Justiz den Ständesaal auf dem Schloß für ihre Zwecke. Die Spinnereifabrik im Fürstenhaus und auch der alte Schloßturm werden durch das Feuer beschädigt, die Stadt bleibt auf Grund der günstigen Windrichtung vor größerem Schaden bewahrt. Doch wird es zwei Jahrzehnte dauern, ehe die Ruinen beseitigt sind. Zunächst untersagt die Regierung am 19. März 1858 den Abriß der Ruine des Schloßturmes, später erklären auch die Cottbuser Stadtverordneten den Turm zum Denkmal. 1864 erwirbt der Brauer G. Rückert das Schloßgrundstück und richtet hier eine Brauerei ein. Wenige Jahre später erwirbt der Justizfiskus am 1. Februar 1870 das gesamte Areal und wenige Wochen danach konstituiert sich am 20. April 1870 der „Schloßturm-Bauverein“. Ehrenvorsitzender ist Hermann Fürst von Pückler-Muskau, als Architekt für den Wiederaufbau des alten Bergfriedes konnte Prof. von Arnim gewonnen werden. Mit dem „Aufsetzen der sechs Turm- und zwei Fahnenkuppeln unter Lebensgefahr“ wurde im September 1877 der Wiederaufbau des Schloßturmes, der nun auch als Gerichtsturm bezeichnet wird, abgeschlossen.
  • Am 1. November 1857 wird die Cottbuser Vereinsbank gegründet.
  • Carl Christian Stäber stirbt am 26. November 1857. Der Musiklehrer ist am 4. Juli 1797 in Eilenburg geboren worden. Seit 1827 war er Gesangslehrer am hiesigen Gymnasium, 1848 organisierte er Wohltätigkeitskonzerte für die Hinterbliebenen der Berliner Märzgefallenen.

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