Cottbus-Chronik
1869
- Gründung der Tuchfabrik Georg Samson.
- Die Gemarkungsgröße Stadt Cottbus umfaßt 5.660 Morgen und das Amt Cottbus zählt 162 Morgen. Schmellwitz umfasst 2.194 Morgen, Saspow zählt 2.256 Morgen.
- Mit dem Verkauf eines ererbten Rittergutes und der Herausgabe einer Kirchenzeitung bringt Pastor Fengler den Bau der Kreuzkirche voran.
- In der Stadt werden 90.000 Stück Tuche hergestellt.
- Die Schankwirtschaft „Zur Friedensburg" in der Karlstraße 69 wird durch den Kaufmann Gottlieb During und seien Ehefrau Marie-Luise eröffnet.
- Dr. Heinrich Ludwig Bolze (1845-1882) schreibt zum Osterprogramm die Abhandlung in "Über die durch Ausgrabung gewonnenen Altertümer in der Umgebung von Cottbus".
- Die Gewerbeordnung für das Gaststättenwesen wird verkündet. Cottbus besitzt 10 Gast- und 113 Schankwirtschaften. Nach Einführung der Lustbarkeitssteuer finden mehr Veranstaltungen auf den Dörfern statt. Zahlreiche Lokale müssen schließen.
- Am Cottbuser Gymnasium wird eine dritte Vorschulklasse eingerichtet.
- Bis 1887 leitete Rektor Kürwitz die damals neue Mädchen -Mittelschule.
- Der Bücher- Lesezirkel Eduard Meyers umfasst 16.000 Bände, auch in französischer und englischer Sprache. Die Buchhandlung von Eduard Meyer wird am 1. Januar 1869 von Otte Redlich übernommen.
- Am 9. Dezember 1869 gliedert F. W. Brandt seiner Buchdruckerei in der Mühlenstraße 40 eine Buchhandlung und eine Leihbibliothek an. Die bereits über 6500 Bände verfügt. Sie bleibt die führende Einrichtung in Cottbus, da O. Redlich am 19. September 1878 in Konkurs ging.
- Nach einer Bekanntgabe des Magistrats vom 5. Februar 1869 wird die Landgerichtspolizeiliche Feststellung der Bahnlinie Cottbus -Großenhain von hier aus vom 12. dieses Monats beginnen.
- Zwei Jahre nach ihrem Erscheinen wird die „Lesefibel", die in 3.000 Exemplaren erschien, erst in vier Schulen des Cottbuser Kreises verwendet.
- Der Buchdrucker Friedrich Wilhelm Brandt erhält die Erlaubnis zur Eröffnung eines Antiquariats. Er ist der Herausgeber des "Cottbusers Kreisblatt".
- Am 12. Februar 1869 beginnen die landespolizeilichen Feststellungen der Bahnlinie Cottbus- Großenhain.
- Das Schuhhaus Rheinsberg in der Spremberger Straße wird am 1. März 1869 gegründet.
- Am 9. März 1869 ersucht der Magistrat um Einreichung von Offerten, da er beabsichtigt eine oder mehrere ca. 10 Morgen große Landflächen zur Anlage von Friedhöfen zu erwerben.
- Am 1. Juni 1869 wird die Telegraphie der Post wird im Bergschen Haus am Berliner Platz 3 zur Miete eingerichtet.
- In der Stadt findet am 11. und 12. Juli 1869 das "Märkische Zentral-Sängerfest" statt.
- Ein Brand zerstört in Sachsendorf am 18. Juli 1869 drei Häuser.
- Die Familie Bange beantragt am 13. September 1869 die Zwangsversteigerung des Schlossgrundstückes.
- Im Oktober 1869 begannen die ersten Arbeitszüge auf der Strecke Cottbus - Drebkau zu fahren. Die Genehmigung für die provisorische Einführung in den Bahnhof erteilte der Minister am 1. September 1869. Die Berlin-Görlitzer Eisenbahn stellte eine Lok und 12 Wagen zum Kies- und Materialtransport zur Verfügung einschließlich des Lok-Personals. Das Gehalt zahlte die CGEb. Ab 1870 stellte die Berlin-Görlitzer Eisenbahn eine weiter Lok und 10 Kieswagen für den Materialtransport auf der Strecke Drebkau - Senftenberg zur Verfügung.
- Am 10. Oktober 1869 wird die Firma Schulz, chirurgische Instrumente, Bandagen, orthopädische Geräte, in Cottbus gegründet.
- Die Strecke zwischen Cottbus und Drebkau der Eisenbahnlinie Cottbus und Großenhain wird am 15. Oktober 1869 mit Transportzügen befahren.
- In der Aula des Gymnasiums findet am 9. November 1869 eine Vorfeier zum „Landes- Bet- Tag" mit der gesamten Schülerzahl (etwa 400) statt. Aus der aus Stuck gearbeiteten Deckenverzierung löste sich ein 19 Fuß langes, ½ Fuß breites und 1 Mauerstein dickes Stück. Es stürzte auf einen Teil der Quintaner. Drei Schüler wurden, glücklicherweise nicht erheblich, verletzt.
- Am 22. November 1869 finden Neuwahlen eines Drittels der Stadtverordneten statt, elf Stadtverordnete müssen neu gewählt werden.
- Der Vertrag zur Einführung der Cottbus-Großenhainer Eisenbahn in die Berlin-Görlitzer Eisenbahn von 14./18. Dezember 1869 legt fest, dass neue Anlagen zur provisorischen Einführung auf Rechnung der Cottbus-Großenhainer Eisenbahn bis um 1. April 1870 realisiert, werden. Ein Zwischenperron am Gleis III wird eingerichtet. Die Mitbenutzung der Wartesäle, des Güterschuppens und der Retiraten wird gestattet. Ein elektrischer Telegraf zwischen den beiden Bahnen ist im Bahnhof Cottbus zu installieren. Alle Beamten und Arbeiter der Cottbus-Görlitzer-Eisenbahn sind dem Stationsvorsteher des Bahnhofes Cottbus in bahnpolizeilicher und betriebsdienstlicher Hinsicht unterstellt.
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