Cottbus-Chronik

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 1875  

1875

  • Der "Imkerverein Cottbus" wurde gegründet. Vorsitzender war der Schloßprediger Schiedewitz, als Senior galt der Ströbitzer Rektor Nevoigt.
  • Die Postverwaltung erwirbt das Grundstück Berliner Platz von der Witwe Berg für 169.500 Mark, um hier ein neues Postgebäude zu errichten. Wesentlichen Anteil hieran hat der preußische Postminister Dr. von Stephan.
  • Von Prof. Dr. Bolze erscheinen drei Gedichte, von W. Drabitius die kleinen Reimereien "In Cottbus".
  • Die Tuchfabrik von Hermann Löw (Priorfabrik 1) wird gegründet.
  • Die Zoll- und Steuerkontrolle an den Stadttoren entfällt nach Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer.
  • Erstmals verkaufen die "Landfleischer" ihre Waren auf dem Berliner Platz, von nun an sind sie immer Dienstags, Donnerstags und Samstags hier.
  • Verkauf der Torhäuser am Berliner und Spremberger Tor.
  • Nach einem Vortrag des Reichstagsabgeordenten Hasselmann wird ein Arbeiter-Wahlverein gebildet.
  • Einrichtung des Lehrerseminars an der Augustaschule.
  • Einweihung der Mädchen-Mittelschule an der damaligen Kaiser-Friedrich-Straße.
  • Nachdem sich 1874 die Cottbuser Arbeiter zusammengeschlossen haben, gründen die Cottbuser Fabrikanten am 9. Mai 1875 den hiesigen Fabrikantenverein und führen am 1. August 1876 eine erste „Wollabfallauktion“ durch.
  • Expedition der "Berliner Anthropologischen Gesellschaft nach Cottbus, Zahsow und Kolkwitz unter Leitung von Prof. Dr. Virchow.
  • Generalversammlung der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands mit Wahl des Cottbuser Vorstandes und Volksversammlung.
  • Festlegung neuer Standorte für die Cottbuser Märkte, so wird der Buttermarkt jetzt am Schloßkirchplatz gehalten, Getreide am Neustädter Platz gehandelt und Grünzeug auf dem Rathausplatz und dem Neumarkt gehandelt.
  • Am 16. September 1875 richtet die Stadt ein Einwohnermeldeamt ein.
  • Am 29. September 1875 Einweihung der "alten Synagoge" in der Markt-/Mauerstraße.
  • Am 1. Oktober 1875 übernehmen Otto Friedrich Schnitter und Gottlob Richard Kies die Firma des Brennereibesitzers Theodor Gustav Melde. Für die Wirtschaft der Stadt besaßen die Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelbranche große Bedeutung, trugen sie doch den Namen Cottbus in alle Welt. So gehörten die Brennereien Kniepf, Friedland, Lehmann, Jäger, Graske und Schneider sowie verschiedene Brauereien wie z. B. die Bayrische Brauerei Kirche, Gottwald, Schultze und Söhne sowie die Vereinsbrauerei zu den wichtigsten Betrieben. Aber auch die Cottbuser Molkereigenossenschaft, die Spreewaldkäserei der Gebrüder Kunert und die Schokoladen- und Kakaofabrik Burg & Braun bereicherten das Angebot. Am 30. Dezember 1875 wird auch in Cottbus ein „Schultze-Delitzscher Konsumverein“ gegründet. Die Mitglieder können hier günstig einkaufen und verwalten den Handel selbst. Damit sollte versucht werden, den ständig steigenden Preisen entgegen zu wirken.
  • Am 12. November 1875 wird Stanislaus Prowaczek, Biologe und Arzt, geboren. Er starb bei der Bekämpfung des Fleckfiebers 1914/15 im Kriegsgefangenenlager Sielow.
  • Die allgemeine Volks- und Gewerbezählung auch in Cottbus ergab 22.642 Einwohner. die in 1.274 Häusern und 4.913 Haushaltungen lebten.
  • Die Cottbuser Lehrerkonferenz beschloß, sich in die "Pädagogische Gesellschaft" umzubenennen.
  • Ein "Consum-Verein" nach dem Schultze-Delitzschen Prinzip wird gegründet.

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