Cottbus-Chronik

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 1888  

1888

  • Der "Medizinische Verein zu Cottbus" wird gegründet.
  • Am 17. Januar 1888 fassen die Stadtverordneten den Beschluss zum Bau des städtischen Schlachthauses. Der Platz für den Schlachthausbau wird am 21. Juni 1888 durch den Ankauf eines Stücks des Krügerschen Grundstücks beim alten Exerzierschuppen gefunden. Bis 1890 wird der Schlachthof erbaut, die Kosten betragen 685.000 Mark.
  • Am 29. Februar 1888 veröffentlicht das Ministerium eine Erklärung zur Aufhebung des wendischen Unterrichts am hiesigen Gymnasium, der damit zu Ostern aufhört. Dahle, der Herausgeber einer Wendischen Grammatik, erteilte bis 1886 am Cottbuser Gymnasium wöchentlich sechs Stunden wendischen Unterricht. Danach übernahm Archidiakon Bronisch die Lehrtätigkeit. Mit Ablauf des Schuljahres wird der 1856 eingeführte Wendischunterricht komplett eingestellt und trotz Eingaben nicht wieder aufgenommen.
  • Die im November 1871 eröffnete gewerbliche Zeichenschule in Cottbus wird am 24. März 1888 geschlossen. Sie soll nach Beschluss der städtischen Behörden in einer Reorganisierung der 1872 gegründeten "Gewerblichen Fortbildungsschule" fortgeführt werden.
  • Die Handelskammer dehnt am 1. April 1888 ihren Wirkungskreis auf die Kreise Calau und Spremberg aus und führt nun den Namen "Handelskammer für die westliche Lausitz".
  • Wilhelm Schmidt aus Neumünster wird am 1. April 1888 vom Oberbürgermeister Dr. Karl Mayer in sein Amt als Rektor der Mädchen-Mittelschule eingeführt.
  • Am 16. April 1888 wird mit dem Abbruch des alten Postgebäudes auf dem Berliner Platz begonnen, um für den vom Reichstag bewilligten Neubau Platz zu machen. Die Kosten werden mit 282.630 Mark veranschlagt. Das Neorenaissancegebäude ist zunächst nur zweigeschossig und besitzt auf dem Dach eine Kuppel, die als Antenennanlage ausgelegt wird.
  • Die Generalversammlung der Aktionäre der "Niederlausitzer Bank" beschließt am 30. April 18888 die Auflösung der Gesellschaft.
  • Anfang Mai veröffentlicht der Cottbuser Anzeiger eine lange Polizeiverordnung, nach der das Radfahren in Cottbus unter bestimmten Bedingungen freigegeben wird.
  • In Sandow beraten am 1. September 1888 etwa 40 Männer über die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Gerbermeister Linde wird als Oberführer gewählt.
  • Das Kassenlokal des Vorschußvereins E.G. befindet sich seit dem 1. Oktober 1888 im neuerbauten Hause Schwanstraße 89.
  • Am 29. Oktober 1888 wird in Heiligenbeil in Ostpreußen Hellmuth Schröder geboren. Zwischen 1907 und 1911 studierte er an der Technischen Hochschule Danzig. In den Jahren von 1919 bis 1926 war er in der Stadt Danzig als Regierungs- und Baurat tätig. Zwischen 1928 und 1937 wirkte Schröder in Cottbus als Stadtbaurat und prägte das Bild der Stadt u.a. durch die Bauhausschule, das Sandower Warmbad, die Kapelle auf dem Nordfriedhof, die Madlower Waldschule, die Feuerwache in der Ewald-Haase-Straße und den Bau des Neuen Rathauses 1934 bis 1936. Er verlässt Cottbus und stirbt am 6. August 1939 in Pölitz/Pommern bei einem Verkehrsunfall.
  • Am 24. November 1888 unterzeichnen acht Droschkenbesitzer einen einheitlichen Tarif. Die "Vereinigten Droschkenbesitzer zu Cottbus" wählen Herrn Bräsow aus der Petersilienstraße 9 zu ihrem Vorsitzenden.
  • Am 30. Dezember 1888 erfolgt die Gründung eines sozialdemokratischen Wahlvereins. Er soll den Fachvereinen der Stadt eine einheitliche Orientierung geben.

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