Cottbus-Chronik

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 1907  

1907

  • Am 5. Februar wird die Fahrradhandlung Emil Zochert gegründet. Weitere Unternenhmensgründungen folgen in diesem Jahr, so zum Beispiel des Baugeschäfts Wilhelm Matschke, der Wurstfabrik Reinhold Sandmann und des Lebensmittelhandels Friedrich Kulke.
  • Die Zeitung "Märkische Volksstimme" verlegt ihren Druckort von Forst nach Cottbus.
  • Die Anlagen am Ostrower Damm werden neu gestaltet.
  • Der 1872 angelegte Sandower Friedhof wird geschlossen.
  • Die Orgel der Oberkirche erhält ein elektrisches Gebläse.
  • Im Senftenberger Revier streiken 1.600 Bergarbeiter.
  • Das Lehrerseminar wird in Cottbus begründet.
  • Die Firma Melde ließ sich den Markennamen "Melde" gesetzlich schützen.
  • Das Gymnasium erhält einen Erweiterungsbau.
  • Die Klosterkirche wird erneuert, die Ausmalung erfolgt und die Frankfurter Firma Sauer baut eine neue Orgel ein.
  • Für die Spreewaldbahn wird ein Lademaß errichtet und in Straupitz eine Wasserstation erbaut. In Goyatz wird zudem eine Gleiswaage errichtet.
  • Für die Cottbuser Pferderennbahn wird der "Totalisator" genehmigt, nun dürfen die Gäste selbst Wetten abschließen.
  • Der FV Alemannia erkämpft den Verbandstitel im „Süd-Ostdeutschen Fußballverband", damit ist der Cottbuser Fußballclub für die Deutschen Meisterschaft qualifiziert, jedoch unterliegt er nach dreistündiger Spielzeit mit 3:4 dem SC Erfurt.
  • Das Werkstättenhaus „Selbsthilfe" wird als Stiftung des Riedelstiftes in der Bautzener Straße eingerichtet.
  • Am 17. Januar 1907 wird Dr. Molitor in Köln geboren. 1937 kam er an die Frauenklinik nach Cottbus, die er seit 1939 leitete. Nach dem Bombenangriff vom 15. Februar 1945, bei dem große Teile des Krankenhauses zerstört wurde, leitete er die provisorische Frauenklinik im Ausweichquartier Carolinenheim Ströbitz und wird 1947 Chefarzt der Frauenklinik des Krankenhauses Cottbus. 1976 wird er als Chefarzt verabschiedet, arbeitet jedoch noch bis 1988 in der gynäkologischen Ambulanz. bis 1988.
  • Nach den Plänen von Baurat Beutler und Regierungsbaumeister Krause wird am 17. Januar 1907 das Gerichtsgefängnis fertig gestellt. Das Gebäude wurde im Stil der deutschen Renaissance erbaut, die Kosten beliefen sich auf ca. 580.000 Mark. In Betrieb genommen wurde es am 21. September 1907.
  • Schon im Mai 1905 wird mit den Abrißarbeiten am alten Gerichtsgefängnis begonnen. Damit verschwanden die letzten baulichen Überreste des Cottbuser Schlosses. Baurat Beutler und Regierungspräsident Krause schufen die Pläne für das neue Amtsgericht, zu dem auch ein Gefängnisgebäude gehört. Am 29. Juli 1907 wird das neue Amtsgericht in Benutzung genommen.
  • Zwar hatten die Cottbuser schon in den Jahren zuvor Gelegenheit, kleine Kinoanlagen auf den Rummelplätzen und Jahrmärkten und in verschiedenen Cottbuser Geschäften und Gaststätten zu erleben. Am 5. April 1907 jedoch wird in der Stadt das erste stationäre Kino im „Metropol“ am Neumarkt eröffnet. Ein zweites Kino öffnet am 29. März 1908 und auch im Hotel „Weißes Roß“ steht ein Tonbildtheater. Wenige Jahre später, am 4. Oktober 1911 konnte ein besonderer Kinobau seine Pforten öffnen, der Weltspiegel gilt noch heute als einer der ältesten Zweckbauten für Kinovorführungen. Noch wurden die Stummfilme am Piano begleitet, erst 1929 erleben die Cottbuser in den Kammerlichtspielen den ersten Tonfilm.
  • Am 1. Juni 1907 wird mit dem Bau zum neuen Stadttheater begonnen.
  • Auf der 23. Hauptversammlung in Dobrilug wurde Kaethe Rieken am 9. Juni 1907 offiziell n den Museumsausschuß berufen. Im Auftrag der Stadt Cottbus führt die Archäologin Kaethe Rieken Fundbergungen im Cottbuser Stadtgebiet auf dem Gelände des Kaiser-Wilhelm-Platzes, des späteren Straßenbahndepot und am slawischen Burgwall in Sielow sowie in Striesow durch. Zur selben Zeit wird die Altertumssammlung nun im Haus Sandower Straße 23 untergebracht.
  • In Dissenschen brennen nach einer Brandstiftung am 12. November 1907 zwanzig Gebäude ab.
  • Am 30. November 1907 stirbt der Jurist und Heimatforscher Arwid Liersch in Neuwied, wo er seit 1902 tätig war. Geboren wurde er am 25. November 1856 in Cottbus. Er besucht zunächst das Cottbuser Gymnasium, studiert Jura und ist als Referendar am Amtsgericht Peitz, am Gericht in Cottbus und am Berliner Kammergericht tätig. 1875 beteiligt er sich gemeinsam mit Rudolf Virchow an den Ausgrabungen der Berliner Anthropologischen Gesellschaft am Rundwall in Zahsow. Er veröffentlichte 1876 einen „Abriß der Geschichte von Cottbus bis 1700", 1887 die „Forschungen über die früheste Geschichte der Stadt Cottbus" und 1888 „Historische Rückblicke bei einem Spaziergange um die alten Stadtbefestigungen von Cottbus".
  • Am 11. Dezember 1907 beschäftigen sich die Cottbuser die Stadtverordneten mit dem Bau eines neuen Krankenhauses. Sie stimmen der Vereinigung der städtischen und Thiemschen Klinken zu.

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