Cottbus-Chronik
1923
- Die Inflation reißt auch in den Cottbuser Alltag tiefe Wunden. Wie schon im Mai 1921 gibt es immer wieder Gassperrstunden.
- Am 23. Januar 1923 kostet eine Straßenbahnfahrt 80 Mark, noch im Januar wird der Betrieb ganz eingestellt und im März wird sogar der Verkauf der Wagen und Anlagen in Erwägung gezogen. Erst ab dem 1.4.1924 wird der Betrieb der Straßenbahn abschnittsweise wieder aufgenommen.
- Die Unternehmer in Cottbus geben Bezugsscheine aus, da kaum noch Geld im Umlauf ist. Auch die Stadt editiert erneut Notgeld, im August wird mit Scheinen zu 100.000 Mark begonnen, schon im November müssen Millionenscheine gedruckt werden.
- Im Herbst 1923 kostet ein Brot in Cottbus 600 Millionen Mark, jeder einzelne Bürger leidet unter der Inflation, die Unternehmen sind schwer getroffen und auch die städtischen Finanzen sind ruiniert. Erst die Einführung der Rentenmark am 15. November 1923 beendet die Inflation.
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