Cottbus-Chronik

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 1941  

1941

  • Während des Autobahnbaus wurde bei Kiekebusch ein "Reichsautobahnlager" für die Unterbringung der 245 Zwangsarbeiter betrieben.
  • Hans-Albert Korn wird als Oberarzt an der Lungenheilstätte Kolkwitz tätig.
  • In Cottbus wird in der "Smyrna Teppichfabrik" in der Peitzer Straße das erste Lager für "Ostarbeiter" eingerichtet.
  • Die "Focke-Wulff GmbH" nutzt in Cottbus verschiedene Standorte zur Montage von Flugzeugen, z. B. die alten "Comag-Werkhallen" in der Dresdner Straße , am Ostrower Damm und in der Parzellenstraße. In Cottbus werden Flugzeuge der Typen Fw 200, Fw 190 und Ta 152 montiert.
  • Am 22. Februar 1941 stirbt Franz Lippisch, der Maler lebte zurückgezogen in der "Jamlitzer Künstlerkolonie".
  • Die alte Hochschule für Lehrerbildung Cottbus wird am 31. März 1941 geschlossen.
  • Der Pfarrer, Schriftsteller und Sprachforscher Gotthold Schwela in Dissen erhält am 19. Mai 1941 ein Schreiben, in dem ihm untersagt wird, weiterhin sorbisch/wendisch zu predigen und er wird nach Thüringen ausgewiesen.
  • Mina Witkojc erhält am 28. Juni 1941 von der Geheimen Staatspolizei die Auflage, den Regierungsbezirk Dresden-Bautzen nicht mehr zu betreten.
  • Bis zum August 1941 werden in Cottbus 21 Löschbrunnen angelegt, deren Zahl sich später auf 50 erhöht. Es gibt in der Stadt Löschwasserteiche, eine Ringwasserleitung Spree-Kaiser-Wilhelm-Platz-Berliner Platz-Puschkinpromenade–Spree und öffentliche und private Luftschutzkeller, Splitterschutzgräben sowie Splitterboxen für Fahrzeuge. Die Türme der Oberkirche, der Lutherkirche und der Stadtwerke sind mit je 5 Beobachtern besetzt, denen Telefon und Richtkreis zur Verfügung stehen. Löschzüge und Spezialtruppen z.B. zur Entgiftung werden dezentralisiert und meist außerhalb des Stadtkerns untergebracht. Die Befehlsstelle befindet sich im Neuen Rathaus, ein Einstiegschacht auf dem Neumarkt.
  • Die niedersorbische Trachtenschneiderin Pauline Krautz stirbt am 16. September 1941 in Kolkwitz.Die Schneiderin wurde am 18. Dezember 1890 geboren und betrieb zwischen 1926 und 1938 das Geschäft für wendische Trachten, Kunst- und Fahnenstickerei Sandower Str. 3 nahe der Oberkirche.
  • Am 15. November 1941 wird die Einweihung der "Mommsen-Halle" im Neubau der Cottbuser Lehrerbildungsanstalt gefeiert. Das Gebäude ist nach dem einstigen Direktor der Einrichtung, Max Mommsen, benannt. Die Halle, zeitweise Lehrgebäude 9 der BTU, ist früher auch unter der Bezeichnung "Nordlichtspiele" bekannt. Vermutlich ist ihr Bau nicht auf der Grundlage der ersten Entwürfe erfolgt, sondern wegen des ständig steigenden Raumbedarfs während der Errichtung angepasst worden. Für alle drei Gebäudeteile, darunter eine Turnhalle, werden die gleichen Materialien und Stilelemente verwendet. Neben der Mommsen-Halle wird ein Direktorenhaus errichtet.
  • Auf Grund der Verdunkelungsmaßnahmen erhalten die Straßenbahnlinien im November 1941 Nummern: 1: Hauptbahnhof-Schützenhaus; 2: Ströbitz-Madlow; 3: Schmellwitz-Hauptbahnhof; 4: Krankenhaus-Bahnhofsbrücke.
  • Am 22. November 1941 werden die neuen Isoliergebäude im Krankenhaus übergeben.

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