Cottbus-Chronik
1943
- Italienische Zwangsarbeiter bauten eine Wasserleitung von der Spree bis zur Promenade in die Stadt.
- Das Kupfer der fünf Kuppeln des Cottbuser Theaters, der Dachtraufen, Brüstungen und Mauerabdeckungen wurde für Kriegszwecke abgetragen und durch Blech ersetzt.
- Es wurde ein ständiger Autobus als Linienverkehr mit acht Bussen zwischen Berliner Platz – Flughafen, Berliner Platz - Branitzer Siedlung, Berliner Platz – Dissenchen, Cottbus – Peitz, Peitz – Lieberose, Lieberose – Jamlitz, Berliner Platz - Sachsendorf eingerichtet.
- In diesem Jahr beendete der sorbische Künstler Carl Noack seine Tätigkeit als Lehrer am Cottbuser Gymnasium.
- Der Konfektionsbetrieb Graßhoff zählte 600 Belegschaftsmitglieder, die Uniformen für die Wehrmacht hergestellten. Einzelne Betriebe wurden demontiert und verlagert, so z. B. die Firma der „Gebrüder Fritsch" nach Kiekebusch und in die Fabrik Kahle in der Zimmerstraße.
- Auf dem Schillerplatz wurde am 31. Januar 1943 die "Luftschutzpolizei" vereidigt.
- Auf einer Beratung der Schutzpolizei, Geheimen Staatspolizei, Sicherheitsdienst, Kriminal- und Verwaltungspolizei über eine effektivere Kontrolle der Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter am 8. März 1943 im Neuen Rathaus wird der Bau eines Barackenlagers für 5.000 Personen geplant. In den Kriegsgefangenenlagern der Stadt lebten 1.558 Ostarbeiterinnen und Ostarbeiter. Außerdem waren noch zahlreiche Zwangsarbeiter aus anderen Ländern Europas in den Cottbuser Kriegsgefangenenlagern inhaftiert und mußten in den Betrieben der Stadt Zwangsarbeit leisten.
- Auf ihrem letzten Konvent am 25. Mai 1943 entschieden die Vertreter der Cottbuser Kirchen, dass die Zahl der an der Front Gefallenen nicht mehr in den Kirchen genannt werden dürfen.
- Der Magistrat gab am 10. August 1943 "Richtlinien für die nach den Luftangriffen zu treffenden Maßnahmen für Cottbus" bekannt.
- Ein entgleisender Wagen einer Rangierabteilung drückte am 16. August 1943 die Stütze 3 der südlichen Bahnhofsbrücke weg. Die drei südlichen Felder (II, III und IV) stürzten auf die Gleise und blockierten den gesamten Zugverkehr. Alle Gleise waren ab 3. September 1943 wieder befahrbar. Die Reparaturen an der Südbrücke sind bis zum 19. November 1943 notdürftig abgeschlossen worden. Diese provisorischen Anlagen blieben bis 1958 in Funktion.
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