Cottbus-Chronik

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 1950  

1950

  • Durch die Einführung neuer Verwaltungsstrukturen verliert die Stadt Cottbus ihren kreisfreien Status. Aus Guben, Forst, Cottbus-Stadt und Cottbus-Land wird nun der Landkreis Cottbus gebildet.
  • In die Stadt eingemeindet werden am 1. Juli 1950 zudem Ströbitz, Schmellwitz, Sachsendorf und Madlow.
  • Nach dem Beschluss zur Enteignung des Grundstückes der Stadtverordneten vom 28. März 1950 übernimmt am 3. Juli 1950 die „Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft“ die Rechtsträgerschaft über das alte Logengebäude. Hier ist bereits der Rundfunk untergebracht, nun folgte noch eine Bibliothek. Nach einigen Veränderungen wird in diesem Haus am 13. September 1957 die Kammerbühne des Theaters der Stadt eröffnet, die ein halbes Jahrhundert lang hier ihre Domizil findet.
  • Aber auch die Versorgungslage in der Stadt kann allmählich verbessert werden. So wird am 28. Juli 1950 das Konsumkaufhaus in der Spremberger Straße eröffnet. Nach umfangreichen Instandsetzungen werden nun im alten Schocken-Kaufhaus wieder Waren angeboten.
  • Die evangelische Landekirchliche Gemeinschaft kann 1950/51 in Merzdorf eine kleine Kirche errichten. Diese Gemeinde besteht schon seit 1901 in Cottbus und hatte ihr Gemeindezentrum seit 1911 in der Berliner Straße.
  • Auf dem enttrümmerten Gelände des ehemaligen Gebäudes des Brennereibesitzers Emil Neumann am Altmarkt, das am Giebel eine Sonnenuhr hatte, wurde ein Freifläche mit einer Blumen-Sonnenuhr gestaltet, die sich alljährlich großer Beleibtheit erfreut.
  • Der Wollanteil der in Cottbus produzierten Textilien betrug nur 1,7%. Nur 0,3% der Produktion ging ins Ausland.
  • Der Umfang des Eisenbahnverkehrs vor 1945 wurde nun zu 94% wieder erreicht. Auch der Busverkehr wurde "in geringem Umfang" wieder aufgenommen, es standen drei Fahrzeuge hierfür zur Verfügung.
  • Aus Dresden werden 8 Straßenbahnanhänger übernommen, die umgespurt werden müssen. Insgesamt werden 11.992.819 Fahrgäste mit der Straßenbahn befördert.
  • Das "Institut für Philatelie" wurde wieder aufgelöst.
  • 15 neue staatliche Verkaufsstellen werden eingerichtet.
  • Das städtische Krankenhaus verfügt über 1.089 Betten, 34 Ärzte arbeiten hier.
  • Erste Schulspeisung in Cottbus.
  • Das "Kulturhaus der Eisenbahner" in der Bahnhofstraße 43 entstand.
  • Die zwei privaten Leihbüchereien "Eintritt" und "Für Dich" verleihen an die Cottbuser Bücher.
  • Der Cottbuser Boxer Hans Roback verteidigte in Berlin seinen Titel als "Ostzonenmeister" im Halbschwergewicht.
  • Das "Gesetz über die Teilnahme der Jugend am Aufbau der DDR" (erstes Jugendgesetz) wurde beschlossen.
  • Der Omnibusverkehr ab Thälmannplatz (heute Brandenburger Platz) zum Zollhaus Sachsendorf und zum "Schwarzen Adler" in Kolkwitz wurde eingerichtet.
  • Die Reichsbahndirektion Cottbus übernimmt den Betrieb der Spreewaldbahn.
  • Der Spremberger Wall dagegen wurde abgetragen. Statt durch die einstige Kastanienallee ging man jetzt durch die planierte "Stalin-Allee".
  • Dr. Willli Steinhäuser eröffnet in der Schwanstraße seine "orthopädische Klinik" mit 89 Betten.
  • Der Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Betrieb (KIB) wird mit 16 Mitarbeitern gebildet.
  • Vom 17. August 1950 bis 10. September 1950 finden die "Wochen sorbischer Kultur" statt. Im "Haus der Gewerkschaften" (1998/99 abgerissen) werden dabei auch Werke bildender Künstler ausgestellt.
  • Für das Land Brandenburg wird eine Regierungsverordnung zur besonderen Förderung der Sorben erlassen. Drei Tage später wird auch ein "Sorbisches Referat der Brandenburgischen Landesregierung" in Cottbus eingerichtet, das dem Volksbildungsministerium unterstellt war. Eine größere Bedeutung erhielt diese Verordnung ebenso wenig wie das sächsische Sorbengesetz von 1948, zumal 1952 die Länder aufgelöst und die Bezirke gebildet wurden.
  • Aus der dem städtischen Krankenhaus angeschlossenen "Krankenpflegeschule" entsteht die "Medizinische Fachschule".

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