Cottbus-Chronik
1980
- In diesem Jahr wird die 30.000 Neubauwohnung in Sandow übergeben.
- Nach den Planungen für die Stadt Cottbus sollten hier zukünftig etwa 145.000 Menschen leben.
- In der Töpferstraße werden die letzten Wiekhäuser an der Stadtmauer, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammten, abgebrochen. Damit wird mit der Neugestaltung der Cottbuser Innenstadt begonnen. Das alte Konsum-Kaufhaus in der Spremberger Straße, einst als Schocken-Kaufhaus den Cottbusern vertraut, wird abgerissen. Erhalten bleibt lediglich ein Seitenflügel zum Schloßkirchplatz. Auch das Gebäude „Topfmarkt Nummer 4" wird abgerissen, einstige Wohnung des Cottbuser Künstlers Schmalfuß und zeitweiliger Wohnort von Ludwig Leichhardt.
- Das Arbeitertheater des Cottbuser Textilkombinates erhält bei den 18. Arbeiterfestspielen in Rostock für die Inszenierung „Furcht und Elend des Dritten Reiches" die zweite Goldmedaille.
- In der Jessener Straße wird die neue Wendeschleife der Straßenbahn in Betrieb genommen.
- Mit den DDR Meisterschaften der Leichtathleten wird das „Max-Reimann-Stadion eingeweiht. Insgesamt 25.000 Zuschauer finden hier Platz.
- An den Olympischen Sommerspielen in Moskau nehmen zahlreiche Cottbuser Sportler teil. Volker Winkler belegt zusammen mit Gerald Mortag, Uwe Unterwalder und Matthias Wiegand den 2. Platz in der Vierermannschaft auf der Radrennbahn. Auf der Straße gewinnen Hans-Joachim Hartnick und Bernd Drogan ebenfalls in der Mannschaft die Silbermedaille. Lutz Heßlich gewinnt im Sprint alle drei Läufe gegen den Franzosen Xavier Cahard und holt damit die Goldmedaille. Mit 1.91 Meter belegt Rosemarie Witschas, geborene Ackermann, den 4. Platz. Sie hatte am 26. August 1977 als erste Frau die 2,00 Meter übersprungen.
- Im März 1980 wird die Apotheke im Krankenhaus durch die Übernahme neuer Räumlichkeiten erweitert.
- Am 15. Juni 1980 eröffnet Bischof Forck die Oberkirche nach umfangreichen Sanierungen.
- Im Textilkombinat Cottbus wird am 10. Oktober 1980 eine neue Großküche für die Kinder- und Schulspeisung in Betrieb genommen. Insgesamt 30 Schulen werden von hier versorgt.
- Am 16. Oktober 1980 erhält der sorbische Künstler Fritz Lattke den Kunstpreis der Domowina. Er wurde am 7. Februar 1895 in Neuendorf geboren, besuchte 1909 die Berliner Kunstgewerbeschule und war vermutlich um 1912 als Illustrator für den Cottbuser Anzeiger tätig. 1922 studierte er an der Weimarer Kunstakademie und gehörte 1923 zu den Mitbegründern der „Vereinigung sorbischer Künstler". Neben zahlreichen Gemälden schuf er 1928/29 u. a. Illustrationen zu den Werken des sorbisch/wendischen Dichters Mato Kossyk. Von Lattke stammten auch die „Kalendariumsbilder" in den Kreiskalendern „Cottbus, Calau, Spremberg" der 20er Jahre. Fritz Lattke starb am 9. November 1980 in Weimar.
Zurück