Cottbus-Lexikon
Bronisch, Dr. Mathias Gotthelf
Dr. Mathias Gotthelf Bronisch (Matej Bogumil Broniš) wurde am 03.06.1868 in Leuthen bei Cottbus als Sohn des Pfarrers Paul-Friedrich Bronisch (Pavol Broniš) geboren. Er besuchte von 1877 bis 1886 das Cottbuser Gymnasium und studierte anschließend Theologie, Germanistik und Sprachwissenschaften in Göttingen, Berlin und Leipzig. 1892 erfolgte seine Promotion zum Doktor der Theologie. Als Hilfspfarrer bzw. Pfarrer wirkte er in der Cottbuser Klosterkirche (1900-1903), in Komptendorf (1903-1908) und in Barmen-Elberfeld (heute: Wuppertal; 1908-1917). In Züllichau (Sulechów/Lebus) war er als Oberpfarrer und Superintendent (1917-1937) tätig.
Bronisch gründete 1889 die Gesangsvereine in Schmellwitz, Saspow und Skadow und war auch an der Gründung der "Masica Serbska", einer wissenschaftlichen Gesellschaft der Sorben/Wenden, in Cottbus beteiligt. Er übertrug Literatur in die niedersorbische Sprache, so z.B. Daniel Defoes "Robinson Crusoe". Seit 1890 gab er die erste niedersorbische Jugendzeitschrift, "Serbska Wutšoba" (deutsch: Wendisches Herz), heraus. Von 1893 bis 1894 unternahm er Feldstudien zur Erforschung des kaschubischen Dialektes in Westpreußen.
Dr. Mathias Gotthelf Bronisch verstarb am 12.01.1937 in Berlin-Wilmersdorf.
Quelle:
Krönert, Hans-Hermann: Cottbuser Heimat-Lexikon. 400 Stichwörter von Altmarkt bis Zuschka. 450 Kurzbiografien von Adelheid von Cottbus bis Zollna, Theo. Unveröffentlichtes Manuskript. Cottbus 2008.
Autor: Alexander Kuchta